Antimilitaristische Stadttour

Das war unsere antimilitaristischen Stadttour | 12.02.2022
Mit einer antimilitaristischen Stadttour haben wir es uns nicht nehmen lassen, den Kriegstreiber:innen in München einen Besuch abzuhalten. Eine Woche vor der NATO-Sicherheitskonferenz, bei der sich Regierungen, Rüstungslobby und Wirtschaft treffen, um gemeinsam ihre Kriege und Krisenstrategien auszutragen.

Erste Station war das türkische Generalkonsulat in der Menzinger Straße. Mit einem Redebeitrag und verschiedenen Infoschildern wurde ein weiteres Mal gezeigt, mit welcher Brutalität der türkische Staat die Zivilbevölkerung und die Revolutionär:innen in Rojava angreift.

„WIR WIDERSETZEN UNS!“
Unter diesem Aufruf, zogen die kleine Stadttour weiter an das Bundeswehrverwaltungszentrum.
Mit einem extrem aggressiven Bullenaufgebot unter Androhungen von Pfefferspray und Schlagstöcken wurde die Standtour vorerst festgesetzt. Diese Maßnahmen haben uns nicht davon abgehalten ein klares antimilitaristisches Zeichen zu hinterlassen.
Gemeinsam konnten wir den Abend mit einem Mobivortrag und Quiz zur Siko, im Barrio Olga Benario ausklingen lassen.

Wir sehen uns nächsten Samstag wieder auf der Straße im antikapitalistischen Block gegen die Münchner Sicherheitskonferenz.

Schluss mit dem Säbelrasseln! Statement zum „Ukraine-Konflikt“

Beitrag von den Genoss:innen des otkm-Stuttgart.

Von Politiker:innen, von NATO-Sprecher:innen und in den Medien hört man in den letzten Tagen und Wochen, dass angeblich der nächste Weltkrieg kurz bevorstünde. Truppenbewegungen Russlands werden als unbestreitbare Mobilmachung für den Angriff auf die Ukraine gewertet. Der Angriff sei nur noch eine Frage der Zeit. Dass die NATO dabei selbst ebensolche Manöver seit Jahren an der Grenze zu Russland unternimmt, ist dabei völlig vergessen. Alte Feindbilder vom „Russen“ werden auch in Deutschland, unter Federführung der deutschen Regierung, wieder hochgeholt.

Der oberste Marineadmiral Deutschlands wurde kurzerhand rausgeschmissen, als er sagte, dass er den Krieg für unwahrscheinlich halte und man Russland mit Respekt begegnen müsse. Eine Haltung, die sowohl in der Bundeswehr als auch auf amerikanischer Seite durchaus vertreten wird. Sinn und Zweck der Verstummungsmaßnahme ist es, die der Bevölkerung vermittelte Kriegspropaganda „eine bewaffnete Auseinandersetzung stehe kurz bevor“ nicht zu gefährden. Und das, obwohl große Teile der Ukrainer:innen einen Angriff für unwahrscheinlich halten. Der Westen inszeniert sich dennoch schon jetzt als vermeintlicher Verteidiger von Werten, Demokratie und „Freiheit“ und stellt offensiv Russlands Vormachtstellung in der Region infrage. Das Säbelrasseln wird von allen Seiten aus immer lauter.

Kern des Konfliktes, der maßgeblich durch den US-Imperialismus befeuert wird, ist ein strategischer. Die militärische Einkreisungsstrategie der NATO durch massive Truppenbewegungen und Militärmanöver an der russischen Grenze in den letzten Jahren oder aber die Integration von einem Dutzend benachbarter Staaten zu Russland ins militärische Projekt zielt letztlich darauf ab, die Ukraine an die NATO anzubinden und damit den Einfluss und die Stellung Russlands zu verringern und letztlich zu verdrängen. Die Position Russlands in der geostrategisch wichtigen Region ist der USA nach dem Fall der Sowjetunion weiterhin ein Dorn im Auge. Die Ukraine ist dabei ein Schlüsselpunkt auf der Landkarte.

Und die Deutschen? Die deutsche Regierung fährt in diesem Fall bei Weitem keine einheitliche Taktik. Einerseits stellen sich die Grünen an die Spitze der kriegerischen Scharfmacherei und damit hinter ihren transatlantischen Partner. Baerbock trifft sich mehrmals mit der Ukraine und sichert Beistand zu. Scholz erklärt in einem Treffen mit Biden den gemeinsamen Zusammenhalt, der Ausdruck in miteinander abgestimmten Sanktionen gegen Russland findet. Andererseits wird das Interesse der Kapitalfraktion vom wirtschaftlichen Handel mit Russland mitbestimmt und daher zögerlich reagiert. Auf dem Spiel steht nicht nur das Projekt Nord Stream 2, über das 40 % des benötigten Erdgases in die BRD gepumpt werden soll, sondern auch der Export von Maschinen und Fahrzeugen.

Das heißt natürlich nicht, dass wir uns mit Putin und seiner Partei solidarisieren. Mitnichten. Russland ist ein kapitalistischer Staat, der die Arbeiter:innen und Lohnabhängigen unterdrückt, rechte und rassistische Gruppen gestärkt hat und die Interessen der Oligarchen im Land bedient. Ebenfalls hat Russland eigene territoriale Interessen und will seine Einflusszonen ausweiten. Dies geschieht natürlich nicht im Interesse der Bevölkerung, sondern ist getrieben durch Profitinteressen.

Aber auch die Ukraine, die hier in Deutschland als liberaler und demokratischer Gegenpol zu Russland verkauft wird, ist praktisch ein autoritäres Regime. Aber das die deutsche Regierung kein Problem hat faschistische Kräfte und Parteien in der Ukraine zu unterstützen, zeigte sie bereits beim Konflikt 2014.

Unsere Aufgabe muss es sein, gegen jeden imperialistischen Krieg vorzugehen, aber auch die kriegerische Politik hier zu bekämpfen. Dazu muss klargemacht werden, dass die Kriege der Imperialist:innen nie in unserem Interesse sein können. Dass wir an Kriegen für die Interessen der Ausbeuter:innen nicht teilnehmen wollen. Dass wir uns solidarisch an die Seite der Ausgebeuteten stellen müssen und uns nicht von der Regierung und den Kapitalist:innen in den Krieg treiben lassen. Es ist nötig, hier vor Ort eine starke antimilitaristische Bewegung aufzubauen, die in der Lage ist, die deutsche Kriegsmaschinerie lahmzulegen und das System zu überwinden, welches für die Bevölkerung nur Ausbeutung oder den Tod in den sinnlosen Kriegen der Imperialisten zu bieten hat.
Daher informiert euch, werdet aktiv und organisiert euch antimilitaristisch.

 

Volles Programm mit verschiedenen Aktionen zur Sicherheitskonferenz.

!safe the date! Antimilitaristische Stadttour
++++ 12.02 | 15Uhr | Romanplatz ++++

Mobivortrag:
Nicht mehr lange, und die großen Kriegstreiber*innen aus Politik, Militär und Kapital treffen sich wieder wie jedes Jahr im Bayerischen Hof in München zur sogenannten „Sicherheitskonferenz“.

„In Aktion gegen Krieg und Militarisierung“, ein offenes Treffen in München, berichtet über den Stand der Mobilisierung, warum die Ampelkoalition für Krieg und Aufrüstung steht und warum man am 19.02. auf die Straße gehen soll.
Im Anschluss gibt es noch ein antimilitaristisches Quiz!
„Strömt zuhauf!“

Termin zum basteln und malen.
29.11.2020 | 11:00Uhr | Barrio Olga Benario
Wir treffen uns am Samstag im Barrio, um gemeinsam Materialien für die Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz vorzubereiten. Wir gestalten Schilder, Transparente und andere Ausdrucksmittel. Im Barrio gilt die 2G-Regel. Bitte kommt getestet. Die Möglichkeit dazu gibt es auch vor Ort.

Vorfeldaktion gegen die SIKO

Vorfeldaktion gegen die SIKO
12.02.2022 | 15Uhr | Romanlatz (Tram)
Zur Vorbereitung auf die Sicherheitskonferenz Mitte Februar, möchten wir euch herzlich zu einer ANTIMILITARISTISCHEN STADTTOUR einladen. Wir treffen uns am 12.02.2022 um 15 Uhr am Romanplatz. Wenn möglich kommt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln.
Anschließend gibt Essen und Glühwein im Barrio Olga Benario.
Am selben Abend ist auch um 19 Uhr unser Mobi-Vortrag zur Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz im Barrio Olga Benario.

Alle weiteren Termine und Aktionen aus andern Städten zur SIKO seht ihr hier:

Aufruf gegen die SIKO 2022

Demo gegen die Münchner Sicherheitskonferenz
19.02.2022 | Antikapitalistischer Block | 13:00 Uhr | Karlsplatz

„Unsere Welt ist in Gefahr“ ist der erste Satz, den man von Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (Siko) zur Siko 2022 auf ihrer Website lesen kann. Wenn die Kriegsminister:innen, Waffenlobbyist:innen und Kapitalvertreter:innen sich bedroht fühlen, dann reagieren sie mit Aufrüstung und Militarisierung. Das ist das, wovor wir uns bedroht fühlen sollten. Die Sicherheitskonferenz, die vom 18.-20. Februar stattfinden wird, ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

Ganzer Aufruf: https://akmmuc.noblogs.org/aufruf-gegen-die-siko-2022/